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Psychotherapeutische Praxis
Dr. phil. Philippe Stöckli
Gemeindestr. 26 | 8032 Zürich
Tel. 076 282 8885
Psychotherapeutische Praxis
Dr. Phil. Philippe Stöckli
Somatic Experiencing
Somatic
Experiencing
ist
eine
körperorientierte
Traumatherapiemethode,
entwickelt
von
Peter
Levine
(USA,
1942).
Sein
erstes
Buch
(
”Waking
the
Tiger”
)
ist
1997
erschienen.
Entwicklung von SE
Der
Biophysiker
und
Psychologe
Peter
Levine
interessierte
sich
für
die
Gründe,
weshalb
wilde
Tiere,
die
täglich
lebensbedrohliche
Ereignisse
erleben,
kaum
traumatisiert
werden.
Er
fand
heraus,
dass
in
solchen
Überlebenssituationen
im
Körper
grosse
Energien
aktiviert
werden,
die
ein
Überleben
durch
Kampf
oder
Flucht
sicherstellen
sollen.
Wenn
jedoch
diese
Kampf-
oder
Fluchthandlungen
nicht
möglich
sind
oder
nicht
abgeschlossen
werden
können,
bleibt
diese
Energie
im
Nervensystem
gefangen
und
(Trauma)
Symptome
entstehen:
Das
Nervensystem
bleibt
dann
etnweder
im
hochaktivierten
Kampf-
oder
Flucht-Modus/Sympathikus
stecken
(Symptome
wie
Hypervigilanz,
Flashbacks,
Alpträume)
oder
im
Totstellreflex/dorsaler
Parasympathikus
(Symptome
wie
emotionale
Abstumpfung,
Dissoziation
oder
Hoffnungslosigkeit).
Tiere
haben
uns
Menschen
voraus,
dass
sie
diese
ungenutzte
Mobilisierungsenergie
auf
natürliche
Weise
entladen
können,
z.B.
durch
Zittern.
So
kommt
das
Nervensystem
wieder
in
ein
gesundes
Gleichgewicht.
In
der
SE-Therapie
geht
es
ineinem
ersten
Schritt
darum,
die
Verarbeitungsfähigkeit
unseres
Nervensystems
zu
erhöhen,
um
dann
diese
durch
das
Trauma
gebundene
Energie
in
kleinen
Stückchen
verarbeiten
und
integrieren
zu
können.
Traumaverständnis nach Somatic
Experiencing
Trauma
ist
die
verhinderte
Reaktion
des
Nervensystems,
nicht
das
äussere
Ereignis.
“Trauma
entsteht,
wenn
der
Organismus
in
seiner
Fähigkeit,
Erregungszustände
zu
regulieren,
überfordert
ist.
Das
traumatisierte
Nervensystem
bricht
zusammen
und
kann
sich
nicht
wieder
von
alleine
ins
Gleichgewicht
bringen.
Dies
manifestiert
sich
in
einer
umfassenden
Fixierung,
einem
grundlegenden
Verlust
der
rhythmischen
Fähigkeit,
Erregungszustände
selbst
regulieren
zu
können,
sich
zu
orientieren,
im
Hier
und
Jetzt
zu
weilen
und
fliessend
am
Leben
teilzunehmen.”
(Levine)
Die Rolle des Nervensystems
Im
SE
nimmt
das
Nervensystem
eine
zentrale
Rolle
ein.
Dieses
Verständnis
fusst
auf
der
Überzeugung,
dass
der
grösste
Teil
unseres
Handelns,
Erlebens
und
Denkens
durch
die
Zustände
des
Nervensystems
(also
implizit
oder
“bottom-up”)
bestimmt
und
beeinflusst
werden.
Das
Trauma
sitzt
ebenfalls
im
impliziten
Teil
unseres
Gedächtnisses
oder
wie
Traumaforscher
Bessel
van
der
Kolk
sagt
“The
body
keeps
the
score”
.
Daher
zielt
der
therapeutische
Ansatz
auf
eine
Veränderung
des
impliziten
Gedächtnisses
im
Nervensystem
und
nicht
auf
kognitive
Umstrukturierungen.
Ein
SE-Therapeut
SE
behält
das
Nervensystem
der
Klient*in
immer
im
Blick,
denn
es
verrät
mehr
als
die
erzählte
Geschichte
(obwohl
die
natürlich
auch
wichtig
ist):
Es
verrät,
ob
die
Person
sich
sicher
und
verbunden
fühlt,
verängstigt
die
Gegend
nach
Gefahr
absucht,
oder
abwesend
und
scheinnbar
ruhig
in
der
Dissoziation schwebt.
Jedes
Nervensystem
scannt
die
Umgebung
kontinuierlich
auf
Gefahr,
respektive
Sicherheit
ab,
und
passt
sich
an
die
wahrgenommenen
Gegebenheiten
an,
ohne
dass
wir
dessen
bewusst
sind.
Diesen
Prozess
nennt
Stephen
Porges
Neurozeption
.
Der
SE
Therapeut
unterstützt
die
Patient*in,
ein
Bewusstsein
für
diese
unbewussten
Prozesse
und
die
Zustände
des
Nervensystems
zu
entwickeln.
Dies
ist
die
Grundlage
für
die
Selbstregulierung
des
eigenen
Nervensystems.
Ziel
jeder
einzelnen
SE
Sitzung
ist
es,
die
Patient*in
zu
unterstützen,
ihr
aufkommende
Aktivierungen
(Emotionen,
Körpersensationen,
etc.)
halten
zu
können
und
wieder
in
ein
ruhiges
Gleichgewicht
zu
kommen.
Längerfristig
führen
diese
Erfahrungen
der
Beruhigung
und
Koregulation
zu
einer
Vergrösserung
der
Resilienz,
also
Schwingungsfähigkeit,
Regulationsfähigkeit,
vermindern
die
Angst
vor
intensiven
Emotionen,
und
erhöhen
das
Vertrauen
in
den
eigenen
Körper.
SE und die Polyvagaltheorie
Ursprünglich
haben
Peter
Levine
und
Stephen
Porges,
der
Begründer
der
Polyvagaltheorie
ihre
Konzepte
unabhängig
voneinander
entwickelt.
Als
sie
aber
die
Gemeinsamkeiten
entdeckten,
begannen
sie
auch
zusammenzuarbeiten.
Denn
die
Polyvagaltheorie
liefert
die
passende
theoretische
Grundlage
für
das
Somatic
Experiencing.
Kurz
gefasst
postuliert
die
PVT,
dass
der
Zustand
unseres
Nervensystems
unser
Erleben,
Fühlen,
die
Wahrnehmung,
unser
Denken
und
unsere
autonomen,
vegetativen
Körperreaktionen
(Blutdruck,
Herzrate,
Transpiration,
etc.)
beeinflusst.
Porges
machte
Forschung
zum
Vagusnerv,
der
für
die
Parasympathische
Entspannung
zuständig
ist,
und
unterschied
-
vereinfacht
gesagt
-
zwischen
einer
‘verbundenen’
Entspannung
in
Sicherheit
ventraler
Vagus)
und
einer
‘unverbundenen’
Entspannung
unter
Lebensgefahr
(dorsaler
Vagus).
Letztere
entspricht
der
Erstarrung,
Dissoziation
oder
bei
den
Tieren
dem
Totstellreflex.
Zudem
identifizierte
er
sozialen
Kontakt
als
Regulierungsmechanismus
für
unser
Nervensystem
und
damit
als
biologische
Notwendigkeit
für
eine
gesunde
Regulierung
und
damit
für
das
Überleben
des
Menschen.
Porges
definiert
Trauma
folgendermassen:
“Trauma
beeinträchtigt
unsere
Fähigkeit
des
zwischenmenschlichen
Kontakts,
indem
Muster
der
Verbindung
mit
Mustern
des
Schutzes
ersetzt
werden.”
SE und Spiritualität
Somatic
Experiencing
hat
keinen
Anspruch
auf
Spiritualität,
und
so
habe
ich
auch
keinen.
Ich
möchte
trotzdem
auf
die
Vereinbarkeit
dieser
Lebensphilosophien
hinweisen.
Die
Haltung
von
SE
-
genauso
wie
diejenige
von
NARM
oder
Gestalttherapie
-
entspricht
einem
humanistischen
Menschenbild:
Jede
Person
besitzt
die
Autonomie
und
Verantwortung
für
ihr
Handeln,
und
besitzt
bereits
alles
in
sich,
wonach
sie
sucht
und
was
sie
braucht
für
Heilung.
Mit
anderen
Worten
geht
es
um
das
Wiederfinden
der
natürlichen
Selbstheilungs-
und
Regulierungsfähigkeit,
die
uns
allen
innewohnt.
Und
es
geht
darum,
sich
so
zu
akzeptieren,
wie
man
in
dem
Moment
gerade
ist.
Nur
so
können
wir
realisieren,
dass
wir
schon
sind,
wer
wir
werden
wollen
und
dass
es
somit
mehr
ums
Loslassen
der
Widerstände
geht
als
ums
“Erarbeiten”
einer
Fähigkeit.
Soviel
ich
verstanden
habe
über
ZEN-Buddhismus
-
und
ich
bin
kein
Experte
-
geht
es
dort
auch
darum,
alles
so
akzeptieren
zu
lernen,
wie
es
ist
und
es
durch
sich
durchziehen
zu
lassen.
Polyvagal
ausgedrückt
würde
das
heissen:
In
einem
ventral-
vagalen
Zustand
bin
ich
im
Hier
und
Jetzt,
mit
mir
verbunden
und
mit
der
Fähigkeit,
mich
flexibel
zu
regulieren
und
offen
adaptativ
auf
die
Welt
zu
reagieren und anderen Menschen zu begegnen.
SE, Entwicklungstrauma und Berührung
Je
tiefer
die
Schichten
des
Bewusstseins,
die
wir
berühren
und
behandeln
wollen,
umso
eher
haben
wir
es
mit
frühkindlichen,
präverbalen
Ebenen
zu
tun
und
damit
einer
Zeit,
in
der
wir
Babies
waren.
Aus
diesem
Grund
benötigen
Reisen
in
diese
Schichten
mehr
Halt
und
Sicherheit
und
auch
eine
ganz
besondere
Art
von
Kommunikation,
nämlich
eine,
die
von
unserer
präverbalen,
rechtshemisphärischen
Seite
her
verstehbar
ist:
Dazu
gehören
u.a.
Körperkontakt,
Berührung,
sanfte
rhytmische
Bewegungen,
und
Spiel.
Wenn
jemand
innerlich
bereit
ist,
sich
mit
diesen
tieferen
Schichten
zu
befassen
und
Entwicklungstraumata
zu
bearbeiten,
stehe
ich
gerne zur Verfügung.
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